Wie lässt sich die notwendige digitale Transformation der Hochschulbildung in Subsahara-Afrika erfolgreich umsetzen? Diese Frage stand im Fokus des Vortrags von Michel Leroy, akademischer Leiter des CoMMPASS-Projekts, und seiner Kollegin Sara Namusoga-Kaale von der Makerere University in Uganda auf der internationalen Konferenz Media & Learning, die im Juni in Leuven (Belgien) stattfand. Die Media & Learning Association besteht aus rund 12.000 Organisationen und Einzelpersonen, deren Ziel es ist, Bildung durch den Einsatz von Medien und digitalen Technologien zu fördern.
In Subsahara-Afrika sind zurzeit zehn Prozent der Bevölkerung an einer Hochschule eingeschrieben– in den nächsten fünf Jahren wird allerdings ein Wachstum von etwa 40 Prozent erwartet. Auch wenn E-Learning dort vielfach mit einer gewissen Euphorie betrachtet wird, sind Fragen des Zugangs zur Technologie, die Notwendigkeit kulturell relevanter Formate sowie institutioneller Widerstand nach wie vor Faktoren, welche den Prozess behindern.
Leroy betonte, dass die im CoMMPASS-Projekt erhobenen Zahlen zeigen, dass die Lernenden vom derzeitigen Angebot entttäuscht sind. So sagten 28 Prozent der Befragten, sie seien mit dem Angebot „unzufrieden“. Zudem habe nur ein Fünftel der unter 25-Jährigen kostenlose, für alle zugängliche Online-Kurse (MOOCs) genutzt.
Es sei wichtig, so Leroy, die Lernenden einzubeziehen und Inhalte zu entwickeln, die kulturell auf sie zugeschnitten sind. Dafür sollten neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den Expert:innen, die digitale Inhalte und Videos erstellen, sowie den Lehrkräften etabliert werden.
